Verkettung günstiger Umstände

Welche Bedeutung hat ein Sprichwort? Die Bedeutung, die ich ihm gebe. Und wie bei allem anderen ist es auch bei Sprichwörten so: Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Mechanik des Zufalls ist ein interessanter Film, der u.a. Wahrscheinlichkeiten aufzeigt. Es gibt einen Test, bei dem Kugeln in gleichmässiger Verteiltheit in Behältern landen. Jedes 10000. mal rollt dann aber eine anders. Der zuständige Forscher sagte: das hört sich erst mal nicht viel an...aber letztendlich ist es eine Tatsache, die bei bestimmten Prozessen zu bedenken ist. Des weiteren hat man festgestellt, dass Testergebnisse verschieden ausfallen, je nachdem, welche Erwartungshaltung der Beobachter hat. Gedankenkraft hat Wirkung. Wir alle denken im Alltag zu selten daran, zielgerichtet zu denken. Habe ich mein Ziel fokussiert, glaube ich fest daran, dass ich es erreichen werde und bin ich gewillt, etwas dafür zu tun, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eintritt, sehr gross. Und wenn ich auch noch daran glaube, dass wider Erwarten irgendwelche schönen, passenden Zufälle dabei helfen könnten, ist die Wahrscheinlichkeit noch grösser. So wie manchmal mit  "Verkettung ungünstiger Umstände" etwas erklärt wird, was bis dahin sehr unwahrscheinlich war, bevor es passierte....so wie neulich in Paderborn ein Trabi ins schleudern geriet wegen einer "Horde" Nacktschnecken.. Wer hätte gedacht, dass so etwas passieren könnte? Und wenn es im sog. negativer Hinsicht so sein kann, so kann es im Positiven genauso passieren. .So wird mit "glücklicher Zufall" das Umgekehrte betitelt. Viele Menschen haben einen übernommenen negativen Glaubenssatz, der nicht selten aus einem Sprichwort, einer oft zitierten Redensart stammt. Sabine Asgodom erwähnt es in ihrem Buch "Eigenlob stimmt". Wie Seminarteilnehmer den "Horrorsatz" ihrer Kindheit auf ein Blatt Papier schreiben und Flugheuge daraus basteln..und sie wegschiessen mit viel Juchuh!!!! Bei mir sind es solche Sätze wie: "Übermut tut selten gut"....mit Übermut wurde bei uns ein ausgelassenes Rumtollen und Rumalbern bezeichnet, nicht selten mit mutigen (waghalsigen?) Aktionen. Übermut stammt jedoch vom Ursprung her eher ab von Hochmut. Und das Hochmut selten gut tut, ist verständlich...erhebt es doch "über die anderen". "Hochmut kommt vor dem Fall". Ebenso einleuchtend. Trägt jemand die Nase so hoch, dass es "reinregnet", sieht er den Boden und eventuelle Hindernisse nicht und gerät ins Stolpern...nicht selten zur allgemeinen Schadenfreude. Warum ich jahrelang ein Problem mit dem Wort "Stolz" hatte, ist mir erst seit kurzem klar. Stolz war in meiner Vorstellung das gleiche wie Hochmut. Dabei kann man stolz auf etwas sein, ohne sich über die anderen zu stellen. Einfach, weil man sich darüber freut, etwas geschafft, erreicht zu haben...weil man sich darüber freut, einen tollen Partner, (Tochter, Sohn, etc.) zu haben. Stolz drückt also an sich eine grundsätzliche Freude aus. Was soll daran schlecht sein? Anders sieht es (für mich) aus, wenn jemand stolz auf etwas ist, was mit ihm persönlich erst einmal nichts zu tun hat. So wie Sabine Asgodom es mit ihrem Buchtitel getan hat, kann man es auf viele Redensarten anwenden und sich einen Spaß daraus machen. Verdrehte Sprichwörter regen zum selbst denken an. Zumdinest zu: Wie war noch mal das richtige...?.... Auch ein blindes Huhn findet mal einen Hahn. Morgenstund ist aller Laster Anfang. Da platzt mir doch die Hutschnur. Wer andern eine Grube gräbt, ist selbst ein Schwein. Müßiggang ist kreativer Anfang. Abendstund halt Gold im Mund. Auch ein sehendes Huhn findet mal keinen Korn ;-) und....auch welche auf Lager?

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